Was ist Testosteron? Wie erhöhen & Muskelaufbau fördern?

Testosteron Testosteron © Zerbor

Testosteron ist ein Hormon, das dem männlichen Körper signalisiert, typisch männliche Geschlechtsmerkmale auszubilden. Dazu zählen die primären Geschlechtsmerkmale (Hoden und Penis), aber auch sekundäre Merkmale (verstärkter Haarwuchsund tiefere Stimme). Desweiteren besitzt Testosteron anabole Eigenschaften und übernimmt bei der Bildung starker Knochen sowie dem Muskelwachstum eine zentrale Rolle.

Gebildet wird das Hormon in erster Linie in den Hoden, zu einem kleineren Anteil aber auch in den Nebennierenrinden. Doch auch wenn es sich bei Testosteron um ein typisch männliches Geschlechtshormon handelt, wird es auch vom weiblichen Körper gebildet. Der weibliche Körper produziert etwa zehnmal weniger Testosteron als der männliche, gebildet wird es bei Frauen vorrangig in den Eierstöcken. Zudem wird auch bei Frauen ein geringer Anteil in den Nebennierenrinden produziert.

Ein Großteil des Testosterons zirkuliert bei beiden Geschlechtern im Blutkreislauf. Mithilfe bestimmter Proteine wird es über das Blut an die Stellen transportiert, an denen es temporär benötigt wird. Bei dem dafür zuständigen Protein handelt es sich um das sogenannte Sexualhormon-bindende Globulin (SHGB). SHGB bindet Testosteron, allerdings spielt gebundenes Testosteron im Körper nur eine untergeordnete Rolle. Ausschließlich freies, ungebundenes Testosteron kann in die Zellen eingeschleust werden und dort seine Wirkung entfalten.

Warum ist Testosteron wichtig für Muskelaufbau?

Testosteron beeinflusst den Muskelaufbau bei beiden Geschlechtern maßgeblich. Erhöhst du deinen Testosteron-Spiegelmerklich, sei es auf natürlichem oder künstlichem Wege, baust du bei regelmäßigem Training auch mehr Muskeln auf. So konnten Studien an gesunden, jungen Männern belegen, dass ein erhöhter Testosteron-Spiegel zwangsläufig mit einem verstärkten Muskelaufbau einhergeht. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass es Menschen, deren Drüsen und Geschlechtsorgane eher weniger Testosteron produzieren, grundsätzlich schwerer haben Muskeln aufzubauen.

So wirkt Testosteron in deinem Körper

Testosteron:

  • hilft Eiweiß in Muskeln umzuwandeln
  • stärkt dein Immunsystem
  • steigert deine Stimmung
  • kurbelt deine Lust auf Sex an
  • stärkt deine Knochen

Der Missbrauch verführt und kann leider zu hässlichen Nebenwirkungen führen

Um ihren Testosteron-Spiegel in kürzester Zeit dramatisch in die Höhe zu treiben, verwenden viele Bodybuilder künstliche Steroid-Cocktails, denn so können sie mehr Muskeln aufbauen, als von der Natur vorgesehen. Dieser Effekt tritt allerdings nur dann ein, wenn der Testosteron-Spiegel so sehr in die Höhe getrieben wird, dass er sich bereits über einem gesunden Normalbereich befindet. Da solch eine Einnahme mit unzähligen Nebenwirkungen einhergeht, raten wir dringend davon ab. Um den Muskelaufbau zu fördern, sind diese auch gar nicht nötig. Viele Sportler machen sich sorgen, dass natürliche Hormonschwankungen ihren Muskelaufbau und ihre sportliche Leistung negativ beeinflussen könnten. Grundsätzlich gilt: Solange dein Testosteron-Spiegel im Normalbereich liegt, beeinflussen auch natürliche Schwankungen deinen Muskelaufbau nicht nachträglich.

Ein hoher Testosteron-Spiegel, der jedoch noch im gesunden Normalbereich liegt, kann sich auf jeden Fall positiv auf deinen Trainingserfolg auswirken. Liegt dein Testosteron-Spiegel im oberen Normalbereich, wirst du dich in der Regel motivierter und energiegeladener fühlen.

Wie kann ich meinen Testosteronwert natürlich erhöhen?

  1. Training mit schweren Gewichten: Trainierst du regelmäßig mit schweren Gewichten, kannst du deinen Testosteron-Spiegel auf natürlichem Wege erhöhen. Optimieren kannst du den Effekt, indem du ab und an längere Satzpausen zwischen die einzelnen Trainingssätze integrierst.
  2. HIIT-Training: Cardio-Training kann den Testosteron-Spiegel merklich erhöhen, allerdings nur dann, wenn dich das Training kurzfristig bis an deine Grenzen bringt. Perfekt eignen sich schnelle Sprints oder hochintensives Intervalltraining (HIIT).
  3. Mikronährstoffe: Einige Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente können den Testosteron-Spiegel anheben. Wichtig für die körpereigene Testosteron-Produktion sind vor allem Zink, Magnesium, Kreatin und Vitamin D.
  4. BCAAs: Verzweigtkettige Aminosäuren (BCAAs) können den Testosteron-Spiegel nachweislich erhöhen, besonders dann, wenn du sie zeitnah zu deinem Krafttraining einnimmst.
  5. Gesunde Fettsäuren: Gesättigte und einfach ungesättigte Fette, beispielsweise aus Eiern, Fisch, hochwertigen Pflanzenölen und Nüssen, benötigt dein Körper, um ausreichend Testosteron zu produzieren.
  6. Brokkoli: Brokkoli versorgt deinen Körper nicht nur mit zahlreichen Mineralstoffen, sondern auch mit Carbinolen, die deinen Körper vor zu viel Östrogen schützen.

Ursachen von einem zu niedrigen Testosteron-Spiegel

  1. Alter: Ab dem 40. Lebensjahr nimmt die männliche Testosteron-Produktion zunehmend ab, weshalb viele Männer zwischen 40 und 70 unter zu geringen Testosteron-Werten leiden.
  2. ungesunde Ernährung
  3. ein gestörter Schlafrhythmus, zu wenig Schlaf
  4. bestimmte Medikamente und Erkrankungen

Folgen von einem zu niedrigen Testosteron-Spiegel

  1. Antriebslosigkeit und wenig Energie
  2. wenig sexuelles Verlangen und Erektionsstörungen
  3. verminderte Fruchtbarkeit
  4. Blutarmut/ Anämie
  5. Haarausfall
  6. vermehrte Fetteinlagerungen
  7. weniger Muskelmasse und -kraft
  8. Depressionen und Stimmungsschwankungen
  9. Schlafstörungen
  10. Vergesslichkeit

Deswegen solltest du Testosteron nicht künstlich zuführen

Die Einnahme von Steroiden beziehungsweise Anabolika geht mit zahlreichen Nebenwirkungen einher. Nimmst du Steroide zu dir, kannst du deinem Körper auf Dauer ernsthaft schaden. Bei Frauen bewirkt künstliches Testosteron oftmals eine Vermännlichung, bei beiden Geschlechtern kann es unter anderem zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Thrombosen, Blutgerinseln und Lebertumoren führen. Eine gute Übersicht zu sämtlichen potentiellen Nebenwirkungen findest du hier: Anabolika Nebenwirkungen.

Was passiert, wenn der Körper kein Testosteron mehr produziert?

Produziert dein Körper zu wenig bis kaum Testosteron, weil du es ggf. künstlich zugeführt hast, wirst du auf kurz oder lang unter folgenden Symptomen leiden:

  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Vitalitätsverlust
  • Leistungs- und Muskelschwäche
  • geringer Muskelaufbau
  • verminderter Sextrieb
  • Fettaufbau und Muskelabbau
  • psychische Probleme wie Depressionen und Stimmungsschwankungen
  • Hitzewallungen
  • trockene Haut
  • Schlaf- und Gedächtnisstörungen

Interessante Fakten

Was bewirkt Testosteron bei Frauen

Auch bei Frauen verbessert Testosteron den Sextrieb und wirkt sich auf den Muskelaufbau, die Muskelkraft, das psychische Befinden, Haut und Haare sowie auf die Fettspeicherung aus. Ein zu niedriger Testosteron-Spiegel führt häufig zu vermehrten Fetteinlagerungen, besonders im Bauchraum. Ein zu hoher Testosteron-Spiegel geht bei Frauen hingegen oftmals mit Akne, Haarausfall oder auch einem verstärktem Haarwuchs einher.

Was ist der Unterschied zwischen Anabolika und Testosteron?

Unter dem Begriff Anabolika werden grundsätzlich erst einmal verschiedene Stoffe zusammengefasst, die sich anabol(eiweißaufbauend) auf den menschlichen Körper auswirken. Wer von Anabolika in Zusammenhang mit Testosteron spricht, meint damit in der Regel künstliches Testosteron, das sowohl eine androgene (aggressionsfördernde), als auch eine anabole (skelett- und muskelaufbaufördernde) Komponente besitzt. Künstlich hergestelltes Testosteron wirkt in erster Linie anabolund macht somit nicht zwangsläufig aggressiv. Künstlich hergestelltes Testosteron kann sich ebenso wie natürliches Testosteron positiv auf den Muskelaufbau und den persönlichen Antrieb auswirken, geht im Übermaß aber unter Umständen mit unangenehmen Nebenwirkungen einher.

 

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