Was ist Glykogen? Welche Bedeutung / Funktion hat es im Körper?
Bei Glykogen handelt es sich um eine Speicherform von Kohlenhydraten, die in vielen verschiedenen Gewebearten gespeichert und synthetisiert werden kann. Es ähnelt der pflanzlichen Stärke, basiert auf Glukose und bildet im Körper eine Art kleinen Energiespeicher (Kohlenhydratspeicher). Bei kurzen, schweren Anstrengungen werden diese Energiespeicher mobilisiert und verbrannt, um kurzfristig ausreichend Energie zur Verfügung zu stellen. Auch dann, wenn du hungerst, wird der körpereigene Glykogenvorrat verbraucht. Wenn der Vorrat komplett aufgebraucht wurde, wird auch vermehrt Fett verbrannt.
Kohlenhydrate, Glukose und Glykogen – Was ist das eigentlich?
Glukose, sprich Traubenzucker, wird im Körper als Glykogen gespeichert. Isst du Zucker beziehungsweise Kohlenhydrate, egal ob in Form von Glukose, Fruktose, Stärke, Dextrose oder ähnlichem, wird dieser entweder sofort verbrannt, oder aber eingespeichert. Sind die Speicher allerdings randvoll und wird der überschüssige Zucker nicht unmittelbar verbrannt, wird er in Fett umgewandelt.
Am meisten Glykogen befindet sich in der Leber (150 Gramm) und in der gesamten Muskulatur (200 Gramm). Auch in den Nieren und im Gehirn gibt es einen Kohlenhydratspeicher, allerdings nur einen kleinen. Das Muskelglykogen dient ausschließlich der Versorgung der Muskulatur, wohingegen die Leberreserven unter anderem zur Regulation des Blutzuckerspiegels benötigt werden. Die Leber ist als einziges Organ dazu in der Lage, durch das Enzym Glucose-6-Phospatase Glykogen in Glukose umzubauen. Sinkt der Blutzuckerspiegel, beispielsweise durch Sport oder Hungern, wird das in der Leber gespeicherte Glykogen in Glukose umgewandelt, um eine Unterzuckerung zu vermeiden.
Wie wird Glykogen zur Energiegewinnung genutzt?
Glykogen aus der Muskulatur kann sowohl aerob, als auch anaerob verbrannt werden. Trainierst du anaerob, sprich unter kurzer, starker Belastung, wird Glykogen zu zu Milchsäure (Laktat) abgebaut. Die Milchsäure wird dann in der Leber zu Glukose umgebaut, die der Körper als Energiequelle nutzt. Trainierst du hingegen aerob, sprich unter gleichmäßiger, leichter Belastung, wird Glykogen zu Kohlenstoffdioxid und Wasser abgebaut.
Da Glykogen gleichzeitig mit Wasser gespeichert und abgebaut wird, kann es in den ersten Tagen einer Diät zu einem erheblichen Gewichtsverlust kommen. Dieser beruht in der Regel aber nicht auf einem besonders hohen Fett-, sondern eher auf einem hohen Wasserverlust.
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