Sind Gewichtheber-Übungen wie „Reißen“ und „Stoßen“ gut für den Muskelaufbau?

gewichtheben © Sébastien Gayet - Fotolia.com

Wenn Gewichtheber Übungen wie “Reißen” oder “Stoßen” mit einem Arbeitsgewicht von mehreren Hundert Kilogramm ausführen, geraten auch durchtrainierte Profi-Bodybuilder schnell ins Staunen. Gewichtheber und auch Kraftdreikämpfer sind echte Leistungssportler und haben mit Bodybuildern einiges gemeinsam. Sie trainieren hart und mit einer hohen Regelmäßigkeit, wobei stets auf eine besondere Ernährung geachtet wird. Bei Gewichthebern geht es vor allem um Kraft, welche bekanntlich durch Muskelenergie abgerufen wird. Bei Bodybuildern stehen die Aspekte Aussehen und Ästhetik im Vordergrund, dennoch benötigen auch sie Kraft, um ihre Muskulatur auszuprägen und zu definieren. Bei so vielen Gemeinsamkeiten und einigen wichtigen Unterschieden stellt sich natürlich die Frage, ob das Training der Kraftsportler auch förderlich für die Trainingsziele der “Bodybuilder-Gemeinde” sein kann? Der folgende Artikel beschäftigt sich mit genau dieser Fragestellung und geht dabei auf bekannte Gewichtheberübungen wie “Reißen” und “Stoßen” ein…

Welche Muskelgruppen werden beim Gewichtheben besonders beansprucht?

Um eine Antwort auf die oben genannte Frage zu finden, ist es wichtig, im Vorfeld zu überlegen, welche Muskelpartien bei klassischen Gewichtheberübungen am meisten benötigt werden. Natürlich sind Gewichtheberübungen wie “Reißen” oder “Stoßen” das klare Gegenteil einer Isolationsübung. Es handelt sich um komplexe Verbundübungen, welche innerhalb eines Bewegungsablaufs nahezu den gesamten Körper beanspruchen. Um die Langhantel vom Boden bis auf Körperhöhe zu befördern, benötigt ein Gewichtheber seine Bein-, Rücken-, Schulter- Bauch- und Armmuskulatur. Es kommt bei den starken Männern also keineswegs nur auf einen ausgeprägten Bizeps an – eine Denkensweise, welche von vielen Laien und Nichtsportlern vertreten wird. Um zurück zur Fragestellung zu kommen, wenn Übungen wie das “Stoßen” oder “Reißen” komplexe Verbundübungen sind und auch kleine Hilfs- und Stützmuskeln belasten, dann sind sie in gewisser Hinsicht natürlich eine Bereicherung für das Training eines Bodybuilders. Ein toptrainierter Bodybuilder trainiert schließlich jede denkbare Muskelpartie seines Körpers, ansonsten wäre ein ästhetisches und vor allem symmetrisches Muskelerscheinungsbild gar nicht möglich.

Trainieren Gewichtheber schwerpunktmäßig im Bereich der Schnell- oder Maximalkraft?

Wie viele Wiederholungen fuer Muskelaufbau © ceesHorizon Arts - Fotolia.com

Wie viele Wiederholungen fuer Muskelaufbau © ceesHorizon Arts – Fotolia.com

Empfehlung: Was können und sollten Bodybuilder tun?

Innerhalb dieses Artikels wurde festgestellt, dass Gewichtheberübungen wie “Reißen” oder “Stoßen”, gemessen an ihrer muskulären Belastung, durchaus interessant für die Trainingsziele eines Bodybuilders sein können. Die Beanspruchung ist äußerst vielseitig und dazu werden auch kleine Hilfs- und Stützmuskeln beansprucht, welche vor muskulären Dysbalancen schützen und das optische Gesamtbild eines Bodybuilders verfeinern und abrunden können. Das einzige Problem ist die Trainingsgestaltung der Gewichtheber. Der Wiederholungsbereich von 1 bis 3 Wiederholungen ist einfach zu gering für effektive Wachtumsreize, wobei Bodybuilder viel zu lange Regenerationsintervalle aufbringen müssten, wenn sie stets im Maximalkraftbereich trainieren würden. Bodybuilder können zwecks Trainingsvariation dennoch auf Gewichtheberübungen setzen, allerdings sollte die Intensität abgesenkt werden. Wenn ein Bodybuilder Übungen wie “Reißen” und “Stoßen” mit 60%-Intensität und Wiederholungen im Bereich von 6 bis 12 absolviert, dann schlägt er gleich “zwei Fliegen mit mehr als (nur) einer Wiederholung”. Er beansprucht seine Muskeln auf ungewöhnliche Art und Weise, fördert die Entwicklung von Hilfs- und Stützmuskeln und bewegt sich dennoch im Hypertrophie-Bereich.

Fazit…

Mit Gewichtheberübungen wie dem “Stoßen” kann auch ein Bodybuilder wirklich etwas “Reißen”!

Sind Gewichtheber-Übungen wie „Reißen“ und „Stoßen“ gut für den Muskelaufbau?
5 (100%) 4 votes

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*